Unsere Region bietet zum Glück reichlich davon und dies in bester Qualität. Doch dabei wird schnell vergessen, wie sensibel gutes Wasser ist. Wer im Urlaub erlebt hat, dass Leitungswasser vor dem Gebrauch erst abgekocht werden muss, der freut sich, wenn er zuhause nur den Hahn aufdrehen braucht, um fließendes, sauberes Trinkwasser zu erhalten.
In Deutschland haben wir uns an einen hohen Trinkwasserstandard gewöhnt. Heute wird es als Selbstverständlichkeit empfunden, jederzeit Wasser in Topqualität und im Überfluss zu haben. Die Stadt Sinzig verfügt im Bereich der „Goldenen Meile“ über eines der bedeutendsten Grundwasservorkommen im nördlichen Rheinland-Pfalz. Hier stehen überaus große Mengen in sehr guter Qualität auch für die künftigen Generationen zur Verfügung. Aus diesem Grund wird dieses Wasservorkommen landesweit als besonders schützenswert eingestuft.
Niemand kann es besitzen. Niemand kann es für sich beanspruchen. Es gehört nicht einmal zu den Grundstücken, unter denen es dahinfließt. Und wenn jemand Grundwasser aus dem Boden pumpen will? Dann muss er sich das zuvor von der zuständigen Behörde genehmigen lassen. Dort erfährt er auch, wie viel Wasserer höchstens entnehmen darf: Denn es darf nicht mehr entnommen werden, als neu gebildet wird. Nur so können wir sicher sein, dass die lebenswichtigen Trinkwasservorräte im Untergrund auch für die Zukunft gesichert sind.
In seinem unterirdischen Lauf folgt das Wasser den wasserführenden Gesteinsschichten – und die halten sich natürlich nicht an Stadtgrenzen. Deshalb kommt es gar nicht so selten vor, dass ein Wasserschutzgebiet bis auf das Gebiet der Nachbargemeinde reicht: Grundwasserschutz muss buchstäblich grenzenlos gedacht und geplant werden.
Wasserschutzgebiete sorgen nicht nur für naturreines Wasser. Sie schützen auch die Umwelt und dienen letztlich so auch dem Schutz der Bevölkerung Wo Gewässer- und Naturschutz Vorrang haben, stellen sich höchst erfreuliche Nebenwirkungen ein: Lebensqualität für die ansässige Bevölkerung bleibt erhalten und die Versiegelung der Oberflächen wird gestoppt, Zufluchtsräume bedrohter Tier- und Pflanzenarten leben wieder auf.